Krise: Der kuriose Tag des 1. FC Nürnberg

Man muss kein Hellseher zu sein, um zu sagen, dass sich Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg den Start in die Zweitliga-Saison besser gewünscht hätte. Mit Valerien Ismael kam ein junger und hungriger Trainer, der sich beim VfL Wolfsburg in der zweiten Reihe bewiesen hatte. Mit Wolfgang Wolf wurde Manager Martin Bader ein neuer Sportchef an die Seite gestellt. Zudem wurde fast der ganze Kader getauscht. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie stürzte der Club jedoch sogar auf den 16. Platz ab. Der Aufsichtsrat der Franken zitierte das operative Personal deshalb zu einer Krisensitzung zu sich. Kurz schien es so, als müssten alle gehen.

Bader denkt an Rücktritt
Nach fünf Stunden, in denen sich die Beteiligten die Köpfe heiß redeten, kam dann aber die Entwarnung. Erst einmal solle personell alles so bleiben, wie es ist. Bader und Ismael sollen also in Amt und Würden bleiben. Der Langzeit-Manager reagierte allerdings sichtlich genervt auf die Krisensitzung. Er müsse erst einmal „alles sacken lassen“, so Bader nach dem Termin. Dies gelte „natürlich“ auch für das, „was heute passiert ist“. Er mache sich über einen Rücktritt Gedanken und werde diesen Schritt vollziehen, wenn er den Eindruck habe, dass der dem Club damit helfe und „einen Ballast von ihm“ nehme.

Es soll weiter gesprochen werden
Sofort möchte Bader diesen Schritt allerdings nicht unternehmen, sondern erst einmal „eine Nacht drüber schlafen“ und dann weitere Gespräche führen. Einen Feind im Verein hat Bader bereits. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Günther Koch, der an der Krisensitzung nicht teilnehmen durfte und sich auf dem Vereinsgelände vor verschlossenen Türen wiederfand, forderte den Manager unverhohlen zum Rücktritt auf. Bader solle einsehen, dass es „so nicht weitergehen“ könne und eine „Lösung anbieten“, die jeden zufriedenstelle. Kaum eine Szene als Koch, der erst vor verschlossenen Türen stand und dann seinem Frust bei der Presse freien Lauf ließ, macht deutlicher, dass tatsächlich wesentlich mehr in Nürnberg gesprochen werden sollte.

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