Nach dem Spiel sollte Julian Nagelsmann sagen, dass alles genau so gekommen sei, wie es RB Leipzig geplant hatte. Eigentlich bezog er sich damit auf das letzte Tor des Tages, aber seine Stimme machte deutlich, dass der Satz auch für die gesamte Spielzeit galt. Wer die Partie der Bullen gegen Atletico Madrid im Rahmen des Champions League-Turniers in Lissabon sah, konnte dies nicht so recht glauben. Aber letztlich spielt es keine Rolle. Leipzig setzte sich mit 2:1 durch und steht damit im Halbfinale der Königsklasse. Am kommenden Dienstag müssen sich die Sachsen mit Paris Saint-Germain messen, um das Finale und vielleicht sogar den ganz großen Wurf zu erreichen.
Spielbericht: Siegtreffer in der Schlussphase
In der ersten Halbzeit war beiden Teams deutlich anzumerken, dass es im Champions League-Turnier nur eine Partie gibt. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Nach vorne ging wenig. Die Bullen sahen spielerisch etwas besser aus. Dafür überzeugte Atletico kämpferisch – wie man es von Diego Simeones Team gewohnt ist.
Der erste Treffer fiel in der 50. Minute durch einen Spanier. Glücklicherweise für den Bundesligisten spielte dieser in Person von Dani Olmo auf Seiten der Bullen. Der Rückstand war etwas, das Atletico erkennbar nicht auf dem Schirm hatte. Madrid fand kein echtes Mittel, um in die Partie zu kommen. Es brauchte einen Elfmeter, den Joao Felix verwandelte, um den Ausgleich zu erzielen (71.). Sollte Atletico gehofft haben, dass die Bullen nun geschockt wären, täuschten sie sich. Tyler Adams erzielte in der Schlussphase den Siegtreffer (88.) – wie es geplant war, um noch einmal zu Nagelsmann zurückzukehren.
Leipzig ist nicht das spielerisch beste Team im Wettbewerb. Die Bullen sind auch nicht das zweikampfstärkste Aufgebot des Turniers. Vermutlich sind sie auch nicht die taktisch am besten ausgerichtete Mannschaft. Gegen Atletico deutete sich allerdings an, dass sie das beste Gesamtpaket besitzen könnten.