Bei Bayer 04 Leverkusen kehrt keine Ruhe ein – nach dem stürmischen Saisonstart mit lediglich 14 Punkten aus zwölf Spielen, gibt es nun auch Veränderungen in der Führungsetage. Zum Saisonende verlässt Jonas Boldt den Verein. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen: Simon Rolfes. Als langjähriger Spieler und Kapitän hat Rolfes den so geschätzten Stallgeruch und wird zum 1. Dezember etwas überraschend als Nachfolger von Boldt installiert. Bis zum Saisonende soll Boldt Rolfes einarbeiten und so einen problemlosen Übergang gewährleisten. Zum 30. Juni nächsten Jahres scheidet Boldt aus dem Verein, in dem er die letzten 15 Jahre mehrere Positionen durchlaufen hat. Wohin es den Boldt in Zukunft verschlagen wird, steht in den Sternen. In der Vergangenheit wurde er von mehreren Topclubs umworben.
Die Entscheidung pro Rolfes fiel nach Aussage von Werner Wenning, Vorstandsvorsitzender des Gesellschafterausschusses von Bayer Leverkusen und Ex-Bayer-Konzernchef, der „Stallgeruch“ entscheidend. Weiterhin sei Rolfes „international hervorragend vernetzt“ und besitzt genau die Fähigkeiten, um Bayer weiter voranzubringen.
Für Rolfes geht der steile Aufstieg nach dem Karriereende weiter. Erst letzten Sommer ist er als Leiter Jugend und Entwicklung zu seinem Verein zurückgekehrt. Rolfes selbst bezeichnet die Beförderung in die Führungsriege als „Erfüllung meines Traumes“. Bis Sonntag liegt der kommende Sportchef noch wegen einer leichten Leisten-OP im Krankenhaus. Der Wechsel in der Führungsriege habe sich in den letzten Wochen angedeutet, verriet Rolfes den Journalisten. Er selbst fühlt sich bereit für die neue Aufgabe, weiß aber auch, dass es eine komplett neue Rolle ist. Die Voraussetzungen für den Posten erfüllt Rolfes allemal: seit seinem knapp zweijährigen UEFA-Studium darf er sich als „Executive Master for International Players“ bezeichnen.
Völler lobt Boldt
Leverkusen-Chef Rudi Völler ist indes voll des Lobes für seinen jahrelangen Begleiter Boldt: „Ich habe mit Jonas sehr viele Jahre vertrauensvoll und sehr eng zusammengearbeitet. Zunächst war er Chefscout, dann als mein Assistent und nach dem Weggang von Michael Reschke als Manager. Er hat die Personalpolitik intensiv mitgeprägt und hat so auch einen großen Anteil an unseren Teilnahmen in den europäischen Wettbewerben.“ Für seinen kommenden Weg wünscht Völler ihm alles Gute und ist überzeugt, dass Boldt sich genauso reinhängen wird wie für Bayer Leverkusen.