Eines muss man Olaf Rebbe, seines Zeichens Manager des VfL Wolfsburg, lassen: Er präsentiert immer wieder Lösungen, an die kaum jemand gedacht hat. Die Wahl des neuen Trainers beweist einmal mehr die „Kreativität“ des Verantwortlichen: Nachfolger des am letzten Sonntag entlassenen Valerien Ismael wird Andries Jonker. Den deutschen Fans wird er vor allem als Assistent von Louis van Gaal sehr gut in Erinnerung sein. Nach der Entlassung des eigenwilligen Niederländers beim FC Bayern München betreute Jonker den Branchenprimus fünf Spiele als Übergangstrainer.
Rebbe: Jonker kennt Wolfsburg
Das entscheidende Argument für Jonker war aber ein anderes, wie Rebbe der Presse verriet: Der heute 54-Jährige war zwischen 2012 und 2014 Co-Trainer bei den Wölfen unter Lorenz-Günther Köstner, Felix Magath und Dieter Hecking. Er kennt den Verein aus eigener Anschauung ganz genau. Dies habe bei der Entscheidung für Jonker die wichtigste Rolle gespielt, schildert der Sportchef. Schließlich müsse sich der Niederländer so nicht erst lange an seiner neuen Wirkungsstätte einfinden.
Ein kleines Bonbon gab es für die VfL-Fans oben drauf. Jonker bringt Freddie Ljungberg als seinen Co-Trainer mit. Der Schwede ist eine echte Legende des Fußballs und versprüht einen besonderen Glanz. Dies allein wird aber nicht reichen, um den VfL wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen, weiß Jonker. Es werde eine „Riesen-Herausforderung“, so der neue Coach. Allerdings gebe es nur wenige Vereine, bei denen man solche Möglichkeiten wie in Wolfsburg habe, fügt der 54-Jährige an.
Wolfsburg muss Ablöse zahlen
Wolfsburg muss für Jonker und Ljungberg Ablöse an den FC Arsenal zahlen. Dort arbeiteten die beiden Männer zuletzt in der Jugendabteilung. Dies macht es noch unwahrscheinlicher, dass es in den Sitzungen des VfL-Vorstands am vergangenen Wochenende wirklich noch um Ismael ging. Vielmehr scheint man mit die Verhandlungen mit den Gunners geführt zu haben. Jonker unterschreibt einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2017/18 in Wolfsburg.