Mainz 05-Manager Christian Heidel ist kein Fan vom „Team Marktwert“. Unter dieser Überschrift haben sich die sechs Traditionsklubs Werder Bremen, 1. FC Köln, VfB Stuttgart, Hamburger SV, Hertha BSC Berlin und Eintracht Frankfurt zusammengeschlossen. Gemeinsam fordern sie eine Veränderung des Verteilerschlüssels für TV-Gelder. Tradition und Fanbeliebtheit sollen künftig als Parameter berücksichtigt werden. Die sechs Vereine wollen mehr bekommen, Werksteams wie Bayer Leverkusen oder der VfL Wolfsburg weniger. Heidel ist von der Idee alles andere begeistert.
Heidels Kritik am „Team Marktwert“
Gegenüber der „Bild“ erklärte Heidel seine Kritik am „Team Marktwert“. Abgesehen von Hoffenheim und Wolfsburg hätte sich in der jüngeren Vergangenheit nur Mainz und Augsburg in der Bundesliga etabliert. Jene könne man ja nicht bestrafen, nur weil es diese vor 50 Jahren gefühlt noch nicht gegeben habe, schimpft der 52-Jährige. Überhaupt hätten die derzeit Verantwortlichen der Traditionsklubs ja auch nichts mit der Fanbeliebtheit und Historie der Klubs zu tun. Solle denn gute Arbeit der vergangenen zehn Jahre überhaupt nichts zählen, zetert Heidel weiter. Wenn es schon eine Veränderung am Verteilerschlüssel gebe, dann sollte einfließen, wer wirtschaftlich gesund arbeite, schließt der Manager von Mainz 05.
Heidels neuer Arbeitgeber würde profitieren
Die Kritik von Heidel ist insbesondere deshalb interessant, weil man dem Manager der Rheinhessen keinen persönlichen Eigennutzen unterstellen kann. Der 52-Jährige tritt bald seinen Job bei Schalke 04 an. Und die Knappen würden fraglos profitieren, wenn Tradition und Fanbeliebtheit eine Rolle bei der Verteilung der TV-Gelder spielen würden. Ironischerweise hätten sie ein Problem, wenn Heidels Vorschlag, dass solides Wirtschaften der letzten 10 Jahre zu berücksichtigen ist, umgesetzt würde. So ist es spannend, was man von Heidel zu dem Thema hören wird, wenn er sein Büro in Gelsenkirchen und nicht mehr am Mainzer Bruchweg hat.