Die deutsche Nationalmannschaft hat sich versöhnlich in die Sommerpause verabschiedet. Das Team folgte gegen Gibraltar der Aufforderung von Bundestrainer Jogi Löw, dass man etwas für das Torverhältnis tun müsse und siegte mit 7:0. Bemerkenswert dabei war allerdings, dass Deutschland zur Pause erst mit 1:0 führte. Dies war allerdings vor allem dem DFB-Team selbst anzulasten und weniger Gibraltar: Deutschland erhielt bereits in der zehnten Minute einen Foulelfmeter, den Bastian Schweinsteiger allerdings verschoss.
Löw musste „deutlicher“ werden
Insgesamt waren die ersten 45 Minuten ein spielerisches Armutszeugnis, zu dem der verschossene Strafstoß ebenso gut wie die verletzungsbedingte Auswechslung von Mario Götze passte. Für jenen kam Max Kruse, was später noch Gold wert sein sollte. Den einzigen Pluspunkt in Halbzeit eins sammelte André Schürrle, der in der 28. Minute das 1:0 erzielte. Löw erklärte nach dem Spiel, er sei in der Kabine vor der zweiten Hälfte dann „deutlicher“ geworden.
Löw macht sich die Nägel
Die deutlichere Ansprache fruchtete offenbar. Innerhalb von 13 Minuten nach Wiederanpfiff erhöhten Max Kruse, Karim Bellarabi und Ilkay Gündogan auf 4:0. Löw begann dem vierten Treffer tatsächlich damit, sich auf der Trainerbank die Nägel zu pfeilen.
Er konnte es sich leisten: Schürrle traf noch zwei Mal und auch Kruse wollte sich ein weiteres Mal in die Torschützenliste zum Endstand von 7:0 eintragen. Auch der oft gescholtene Mesut Özil zeigte unter dem Strich ein starkes Spiel. Er konnte sich zwar nicht in die Torschützenliste eintragen, aber der Profi des FC Arsenal bereitete drei der sieben Tore vor. Man fragt sich spontan, warum Deutschland erst so spät begann, seine Klasse auszuspielen. Letztlich ist dies aber gleichgültig, da das Ergebnis passt. Im Herbst muss das DFB-Team beweisen, dass es auch gegen stärkere Gegner seinen Hunger wiedergefunden hat.