Die deutsche Nationalmannschaft benötigte nicht einmal 48 Stunden, um die große Bewunderung nach dem WM-Sieg in scharfe Kritik von rund um den Globus umzusetzen. Selbst das auf Euphorie gepolte „Spiegel Online“ schrieb, die Aktion sei „jetzt nicht ganz so nett“ gewesen. Einige Nationalspieler hatten bei der WM-Siegesfeier auf der Fanmeile in Berlin einen wenig schmeichelhaften Tanz gezeigt und dazu gesungen, „so gehen die Gauchos“. Sie befanden sich dabei in gebückter Haltung. Schließlich tanzten sie aufrecht und gaben dazu „so gehen wir“ zum besten“. Richtig ist, dass der Tanz eine Abwandlung eines typischen Fußballer-Siegestanzes ist. Der Gesang allerdings war es nicht.
„Gauchogate“ im Internet
Im Netz verbreitete sich der Tanz mit dem zugehörigen Tanz unter dem Stichwort „Gauchogate“ rasend schnell. Auf Twitter wurde der Begriff sogar zu einem Trendthema. Die Beschreibungen „respektlos“, „große Dummheit“ oder „schlechte Gewinner“ gehörten dabei noch zu den nettesten Ausdrücken, welche die Nutzer verwendeten. Selbst von den meisten deutschen Fans las man, dass die ganze Aktion absolut überflüssig und dumm gewesen sei. Einige verteidigten die Spieler allerdings auch, dass sie alkoholisiert gewesen seien oder sich der Stimmung hingegeben hätten. Mit Ausnahme von einigen Nutzern aus dem rechten Milieu fand allerdings niemand die Aktion gelungen – bis auf einen.
Mustafi verteidigt seinen Tanz
Nationalspieler Shokdran Mustafi, der unter den Tänzern war, verteidigte die Aktion. Man habe mit dem Tanz feiern wollen. Eine Demütigung der Argentinier sei niemals beabsichtigt gewesen. Kritik an dem Tanz und dem Gesang sei nicht nur unangebracht, sondern zugleich auch „respektlos“. Der Spieler hätte lieber auch auf seinen Präsidenten Wolfgang Niersbach hören sollen, der die Aktion zwar sichtbar auch nicht glücklich fand, aber es auf die Feier schob und versicherte, man respektiere und achte Argentinien. Kritik könne er ab schon verstehen.